Strom vom Acker
IPSHEIM. Mit einer Solarstrom-Anlage ausgestattet wird ein ehemaliger Acker zum Energiefeld und statt Getreide wird nun Strom geerntet: Die Anlage in Ipsheim mit einer Gesamtleistung von 148,5 Kilowatt-peak (kWp) wurde am Wochenende von Pfarrer Otto Jagusch eingeweiht. Das Sonnen-Kraftwerk erzeugt dabei in etwa so viel Strom, wie 45 durchschnittliche Einfamilienhäuser pro Jahr verbrauchen. Bürgermeister Hans Herold lobte das unternehmerische Engagement und überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde Ipsheim.
"Die Anlage besteht aus 2475 Solarmodulen und ist seit Ende 2004 am Netz", weiß Betreiber Hermann Zeller. Der Landwirt bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie den eigenen Betrieb in einer alten Mühle vor den Toren Ipsheims. "Wichtig für den Bau der Anlage", so Zeller, "war zum einen der zum Öko-Hof passende Gedanke, neben biologisch einwandfreien Produkten nun auch Strom umweltfreundlich zu erzeugen". So spart die Anlage der Natur jedes Jahr etwa 120 Tonnen CO²-Ausstoß.
Aber auch die Aussicht auf ein gesichertes weiteres Einkommen habe bei den Überlegungen im Vorfeld eine Rolle gespielt, berichtet der Investor.
Das Herzstück von so genannten Photovoltaik-Anlagen bilden Module.
Sie wandeln Sonnenlicht direkt in Strom um. Die Netzbetreiber sind gesetzlich verpflichtet, diesen Strom abzunehmen und zu vergüten. Die seit Jahrzehnten bewährte Technik ist nahezu wartungsfrei und funktioniert zuverlässig. Zudem arbeiten Solarstromanlagen völlig emissionsfrei, erklären die Diplom-Ingenieure (FH) Gerhard Pförtsch und Frank Faber von der IBC SOLAR AG aus Bad Staffelstein, die das Projekt betreut haben. In Deutschland hält das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Nachfrage an Sonnen-Kraftwerken auf einem hohen Level. Es garantiert feste Einspeise-Vergütungen für den Solarstrom, derzeit 43,42 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Freilandanlagen. Allein im Jahr 2004 wurden bundesweit Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 360 Megawatt gebaut, inzwischen ist mehr als ein Gigawatt Photovoltaik-Leistung am Bundesdeutschen Stromnetz; Tendenz weiter steigend.
Die Kontrolle der Solar-Anlage geht "unsichtbar" vonstatten, denn die Daten werden bequem auf den PC ins Wohnzimmer der Zellers übertragen. So ist alles jederzeit abfragbar und kann die Funktionsfähigkeit kontrolliert werden. Über das Internet ist außerdem der Ertragsvergleich mit vergleichbaren Anlagen möglich. Dabei liegt die Solaranlage der Zellers bis dato über den prognostizierten Wert von etwa 900 Kilowattstunden pro Kilowatt-peak.
Reibungslos gestalteten sich auch Projektierung und Abwicklung des bestens in die Landschaft integrierten Projekts. Der Bau ging in knapp sechs Wochen über die Bühne.
Quelle: Windsheimer Zeitung